Abstract
Hintergrund: Zur Minimierung des «Diagnostischen Fensters» und des resultierenden HIV-Restrisikos wird im Blutspende-wesen der Einsatz von Methoden zur Antigenbestimmung diskutiert. Material und Methodik: Der Blutspendedienst des BRK führt seit Oktober 1992 routinemäβig anläβlich jeder Blutspende den HIV-p24-Antigentest durch. Ergebnisse: Die Untersuchung von 1,6 Millionen Blutspenden auf das Vorliegen von p24-Antigen konnte keine zusätzliche HIV-Infektion auf-decken. Bei einem von 10 Spendern, die im Untersuchungszeit-raum einen positiv bestätigten HIV-Antikörpertest aufwiesen, konnte über zirka 10 Wochen ein persistierend positiver p24-Antigentest beobachtet werden. Schluβfolgerung: Die durch den Einsatz des p24-Antigentestes erreichbare Verkürzung des diagnostischen Fensters, die etwa der postulierten Verkürzung durch Einsatz der HIV-PCR entspricht, ist in einer Population mit niedriger HIV-Prävalenz den statistischen Erwartungen gemäβ nur durch Testung einer gröβeren Anzahl von Proban-den belegbar.