Abstract
Hintergrund: Die schwächere Ausprägung der ABO-Merk-male bei Neugeborenen ist seit langem bekannt. Da in naher Zukunft zu erwarten ist, daβ polyklonale Testseren zu deren Bestimmung nur noch eingeschränkt verfügbar sein werden, war es Ziel der Untersuchung, die Eignung monoklonaler Reagenzien zur Bestimmung der ABO-Blutgruppe bei Neugeborenen im Vergleich zu polyklonalen Testseren zu überprüfen. Material und Methoden: Von 7 Herstellern wurde je ein mono-klonales und ein polyklonales Reagenz jeder der Spezifitäten Anti-A, Anti-B und Anti-AB mit Blut von je 5 Neugeborenen der Blutgruppen A und B sowie von 3 Neugeborenen der Blutgruppe AB in geometrischen Verdünnungsreihen parallel titriert. Ergebnisse: Die monoklonalen Anti-A-Reagenzien waren sämtlich den polyklonalen überlegen (bei Neugeborenen der Blutgruppe A im Durchschnitt der 7 Reagenzienpaare um 1,3 geometrische Titerstufen). Die meisten monoklonalen Anti-B-Reagenzien zeigten ebenfalls eine Uberlegenheit gegenüber den polyklonalen (bei Neugeborenen der Blutgruppe B im Durchschnitt um 0,7 Titerstufen). Ebenso fand sich bei den meisten monoklonalen Anti-AB-Reagenzien bei Neugeborenen der Blutgruppe A eine Uberlegenheit gegenüber den polyklonalen Testseren (um durchschnittlich 1,0 Titerstufen), wäh-rend bei Neugeborenen der Blutgruppe B die monoklonalen den polyklonalen Anti-AB-Reagenzien leicht unterlegen waren (um durchschnittlich 0,4 Titerstufen). Schlu βfolgerung: Der Einsatz monoklonaler Reagenzien zur Bestimmung der ABO-Blutgruppe bei Neugeborenen kann im Vergleich zur Verwen-dung polyklonaler Testseren Vorteile bringen.