Abstract
Hintergrund: Es erscheint aus vielen Gründen wünschenswert, Thrombozytenkonzentrate über mehr als 5 Tage prätrans-fusionell lagern zu können. Daher wurden in den letzten Jah-ren verschiedene Methoden zur Kryokonservierung dieser Zellen entwickelt, wobei sich Dimethylsulfoxid (DMSO) als Kryoprotektivum am geeignetsten erwies. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, Veränderungen der Ultrastruktur von Thrombozyten während des Kryovorgangs aufzuzeigen und die Ergebnisse mit funktionellen Parametern zu vergleichen. Material und Methoden: Einzelspender-Thrombozyten-konzentrate wurden mit DMSO in flüssigem Stickstoff kryokonserviert. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden Proben für die elektronenmikroskopische Analyse entnommen. Am Anfang und Ende des Vorgangs wurden die Fibrinogenbin-dungsfähigkeit der Zellen sowie aggregatorische Eigenschaf-ten gemessen. Ergebnisse: Während sich nach der Isolierung sowie nach Zugabe von DMSO eine nahezu normale Ultrastruktur der Zellen nachweisen läβt, zeigen sich nach dem Auftauvorgang sowie nach Resuspension in autologem Plasma deutliche Zeichen einer beginnenden Zellnekrose. Entsprechend sind sowohl die Aggregationsfähigkeit als auch die Fibrinogenbindungsfähigkeit am Ende der Kryokonservierung reduziert. Schluβfolgerung: Obwohl kryokonservierte Thrombozyten durchaus hämostatische Effekte in vivo aufweisen, scheinen diese durch methodische Weiterentwicklungen noch verbesserbar zu sein.