Abstract
Die ISO beschreibt Standards zur In-vitro-Testung von Materialien für medizinische oder zahnmedizinische Applikationen hinsichtlich deren Zytotoxizität und Hämokompatibilität. Auf der Basis dieser ISO-Standards erarbeiteten wir eine Reihe von In-vitro-Methoden zur Biomaterial-Austestung, die auf Zellkulturmodellen vor-nehmlich humaner Zellen aufbauen. Dabei werden sowohl Zellinien (z. B. HeLa, L 929 oder THP-1) als auch primär gewonnene humane Zellen (juvenile und adulte, mikro- und makrovaskuläre Endothelzellen, Mesothelzellen, Fibroblasten und glatte Muskelzellen) eingesetzt. Die Biomaterialien werden im Direktkontakt und indirek-ten Kontakt mit der jeweiligen Zellspezies im In-vitro-System getestet. Die Zellen und Materialien sowie ausgeschüttete Mediatoren im Überstand werden mittels einer weitgespannten Palette von Methoden analysiert. Morphologische und ultra-strukturelle Veränderungen werden mittels Licht-, Immunfluoreszenz-, Laser-Scanning- und Elektronen-Mikroskopie untersucht. Funktionelle Parameter von Mediatoren und/oder Oberflächenrezeptoren stellen biochemisch analytische und molekularbiologische Methoden sowie die Flow-Zytometrie dar. Die Verbindung von hier etablierten relevanten In-vitro-Modellsystemen und die Anwendung ultrasensi-tiver analytischer und molekularbiologischer Methoden sind unserer Ansicht nach unabdingbare Voraussetzung für die Durchführung reliabler Biomaterialtestung und garantieren den hohen Wert des Einsatzes dieser Methoden und Modellsysteme.