Abstract
Hintergrund: Das Gelzentrifugationssystem (ID-Microtyping-System®, Fa. Diamed, Bensheim, BRD) ist eine von mehreren neuen, in den letzten Jahren kommerziell verfügbar gewordenen Methoden für den Nachweis von Antikörpern gegen erythrozytäre Antigene. Material und Methodik: Während eines Jahres führten wir in unserem transfusions-medizinischen Routinelabor den Antikörpersuchtest in der Gelzentrifugationstechnik mit 3 Ansätzen durch: 1. NaCl-Karte (Raumtemperatur) mit unbehandelten Erythrozyten; 2. NaCl-Karte (37 °C) mit papainvorbehandelten Erythrozyten und 3. Liss-Coombs-Karte (37 ¤C) mit unbehandelten Erythrozyten. Ergebnisse: Beim zweistufigen Papaintest in der Gelkarte konnten wir mehrere interessante Beobachtungen machen: 1. Die Sensitivität des Papaintestes übertrifft in einigen Fallen die aller anderen von uns untersuchten Testverfahren, und zwar in der Gel- und Röhrchenzentrifugationstechnik. 2. Es finden sich Reaktionen, deren Spezifität patienteneigenen Antigenen (des Rhesus- oder Kidd-Systems) entspricht, ohne daß der direkte Coombs-Test positiv ware und ohne daß klinische Hinweise auf eine Hämolyse vorliegen. 3. Manche Seren zeigen Reaktionsmuster, die eine abgrenzbare Spezifität zu besitzen scheinen, ohne daß sie einem der beim Panel des Herstellers angegebenen Antigene zuzuordnen wären. Schlußfolgerungen: Vor einer allgemeinen Empfehlung für die Antikörpersuche mit dem zweistufigen Papaintest im Gelzentrifugationssystem sind weitere Untersuchungen zur klinischen Wertigkeit der ausschließlich mit dieser Methode nachweisbaren Antikörper erforderlich. Für die Antikörperdifferenzierung erscheinen uns weitergehende Angaben zu den Testzellen auf dem Arbeitsblatt wünschenswert.