Abstract
Ziel: Das verbleibende Restrisiko abzuschätzen, durch Blut- oder Plasmatransfusion HIV zu übertragen. Verfahren und Techniken zur Diagnostik der HIV-Infektion bei Blutspendern darzustellen. Quellen: Die deutsch- und englischsprachige medizinische Literatur zum Thema sowie eigene Erfahrungen der Autoren. Auswahlkriterien: Keine speziellen Auswahlkriterien. Ergebnisse: Transfusionsbedingte HIV-Infektionen sind in Deutschland durch konsequentes Spenderscreening, Durchführung des Anti-HIV-Tests und Tests, die andere Infektionserreger erkennen, wesentlich vermindert worden. Die Wertigkeit des p24-Antigentests bleibt offen. Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und Multi-primer-Amplifikationstests (SAA) bringen bis heute keine Verbesserung der HIV-Erkennung in der Frühphase der Infektion und können aus technischen Gründen nicht in Serie durchgeführt werden. Klinische Studien zur Effektivität von Versuchen, Viren durch Psoralen, Methylenblau und UV-Bestrahlung zu inaktivieren, stehen noch aus. Schluβfolgerungen: Verbesserungen der HIV-Sicherheit können erreicht werden durch weiterhin konsequentes Testen auf Antikörper von Infektionserregern, durch strikte Spenderselektion und durch Regionalisierung des Spendenaufkommens. Eine 100%ige Sicherheit gegen Infektionserreger wird es bei Blutkonserven nicht geben, besonders unter dem Aspekt, daβ geographisch eingegrenzte Infektionserreger ihr angestammtes Habitat verlassen.