Abstract
Ziel: Auf der Basis einer Literaturrecherche zu katheterassoziierten Infektionen werden in der vorliegenden Ubersichtsarbeit Möglichkeiten einer Prävention dieser Infektionen dargestellt. Quellen und Auswahlkriterien: Mit Hilfe der Datenbanken Medline, Biosis und Embase (Publikationsjahre 1988 bis Juni 1993) wurden Artikel, die unter den Schlagwörtern Katheter und Infektionen gespeichert waren, herausgesucht. Die-jenigen Arbeiten, die sich auf Infektionen durch intravenose Katheter bezogen, wurden in die Literaturübersicht eingeschlossen. Darüber hinaus wurde auf grundlegende Arbeiten aus den Vorjahren verwiesen. Eine Auswahl der erfaßten Arbeiten ist im Literaturverzeichnis aufgeführt. Ergebnisse: Die Synopsis der Literaturzitate zeigt insbesondere die Notwendigkeit eines Katheterpflegeprogrammes nach strengen hygienischen Richtlinien. Neue Ansätze in der Prävention können durch verbesserte diagnostische Techniken wie der quantitativen Keimzahlbestimmung am Kathetersegment und der molekularbiologischen Differenzierung der pathogenen Mikroorganismen, insbesondere der Staphylokokken, validiert werden. Technologische Fortschritte bei der Modifikation von Kathetermaterialien durch antiinfektive Substanzen lassen erwarten, daß die Häufigkeit der katheterassoziierten Infektionen nunmehr unter die Grenze gesenkt werden kann, die mit bisherigen präventiven Ansätzen erreicht werden konnte. Schlußfolgerung: Grundlage der Prävention katheterassoziierter Infektionen ist eine standardisierte, hygienisch ausgerichtete Pflege der intravasalen Fremdkörper. In der nahen Zukunft erscheint durch die technologische Entwicklung von Kunststoffen mit antiinfektiven Eigenschaften eine Verringerung der Häufigkeit dieser Infektionen unter das bislang erreichbare Niveau möglich.