Ziel: Darstellung wichtiger neuer Erkenntnisse in Pathophysiologie und Biochemie des Postaggressionsstoffwechsels chirurgisch behandelter Patienten. Quellen: Angelsächsische und deutsche Literatur seit 1988. Auswahlkriterien: Bedeutung der mitgeteilten Ergebnisse für das Verständnis übergeordneter Zusammenhänge. Ergebnisse: Der Begriff Postaggressionssyndrom definierte sich aufgrund von früheren Beobachtungen zur Pathophysiologie chirurgisch behandelter Patienten. Neue Erkenntnisse zur Pathobiochemie haben unter Einsatz molekularbiologischer Methoden zur Neudefinition des Postaggressionssyndroms geführt, welches heute als Gesamtkörper-Inflammations-Syndrom (GIS) in die Terminologie Eingang gefunden hat. Hinsichtlich der Stoffwechselveränderungen, die mit dem GIS verbunden sind, hat das Wissen vor allem auf dem Gebiet des Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsels wesentlich zugenommen. Das klinisch wichtige Phänomen der Eiweißkatabolie kann heute weiter differenziert werden in Veränderungen, die die Eiweiß-synthese oder den Eiweißabbau betreffen. Der zeitliche Abstand zum auslösenden Trauma sowie die unterschiedliche Reaktion der einzelnen Organsysteme wurden als wichtige Variablen der Katabolie erkannt. Die weiterhin aktuelle Frage nach den Mediatoren der Katabolie kann bis heute nicht eindeutig beantwortet werden. Die beim GIS beobachtete Freisetzung von Zytokinen scheint nur eine indirekte Rolle zu spielen. Das Intestinum hat neben seiner Funktion in der allgemeinen Pathophysiologie des GIS eine zentrale Stellung für den Aminosäurenstoffwechsel (vor allem den Glutaminstoffwechsel) erlangt. In der Leber wurde ein neuer Aspekt des Kohlenhydratstoffwechsels beschrieben. Das vermehrte Zirkulieren von Glukosemolekülen zwischen Glukose, Glukose-6-Phosphat und Glukose (Glukose-Cycling) trägt wahrscheinlich zum erhöhten Energieumsatz beim GIS bei. Schlußfolgerungen: Der Einsatz neuer Methoden bei der In-vivo- und der In-vitro-Forschung hat das Wissen über die pathophysiologischen und pathobiochemischen Mechanismen beim GIS stark erweitert. Aufgabe zukünftiger Forschungsvorhaben muß es sein, diese einzelnen Mechanismen zu dem komplexen Netzwerk zusammenzufügen, wie es sich dem behandelnden Arzt in der klinischen Routine präsentiert.

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