Abstract
Hinsichtlich der präoperativen Eigenblutentnahme sind aus anästhesiologischer Sicht folgende Fragen zu beantworten: 1. Welche Patienten sind für eine präoperative autologe Spende geeignet? 2. Welche Überwachungsmaβnahmen sind bei der autologen Spende durchzuführen? 3. Welche Qualitätskriterien muβ ein autologes Prädeposit erfüllen? 4. Welche organisatorischen Aspekte gilt es von seiten des Anästhesisten bei der verantwortlichen Leitung eines autologen Spendeprogramms zu berücksichtigen? Vom anästhesiologischen Standpunkt aus erscheinen alle Patienten, die für einen operativen Wahleingriff narkose- und operationsfähig sind, auch für eine autologe Spende geeignet. Hierbei ist die adäquate Volumensubstitution insbesondere bei Patienten mit kardiovaskulären und koronaren Be-gleiterkrankungen notwendig. Ebenso erweisen sich bei diesen Patienten eine ent-sprechende Überwachung während der autologen Spende mit einem 3-Kanal-EKG zur Frequenz- und Rhythmusanalyse sowie die engmaschige diskontinuierliche Blutdrucküberwachung als sinnvoll. Die Qualitätskriterien, denen ein autologes Produkt genügen muβ, sind vergleichbar bzw. identisch mit denjenigen, die für die entsprechenden homologen Produkte gefordert werden; insbesondere gilt, daβ die entsprechenden bakteriologischen Kontrolluntersuchungen negativ sein müssen. Es besteht kein Zweifel, daβ für die verantwortliche Leitung einer Eigenblutbank bzw. eines umfassenden autologen Spendeprogramms entsprechende umfangreiche Erfahrungen und transfusionsmedizinische Kenntnisse vorhanden sein müssen.