Abstract
Hochdosierte intravenös zu verabreichende Immunglobuline sind in einigen Fallen von Epilepsie im Kindesalter erfolgreich eingesetzt worden und haben in einer Reihe von Studien zur Reduktion der Anfallshäufigkeit geführt. In der vorliegenden Studie wurden 4 Patienten mit myoklonischastatischem Petit mal bzw. myoklonischen Absenzen intravenös mit Immunglobulin behandelt (400 mg/kg an 5 Tagen). Eine Verschlechterung trat bei 1 Patienten auf, 1 Patient zeigte keine Beeinflussung des Anfallsleidens, 2 Patienten sprachen teilweise und vorübergehend an. Die Grundlage für den Einsatz von Immunglobulinen in der Therapie der Epilepsie liefert die Vermutung von zugrundeliegenden Autoimmunmechanismen. Ein Überblick über die Literatur zeigt, daβ sich die wenigen verfügbaren Studien hinsichtlich der Art der behandelten Epilepsieform und der erzielten Wirkungen unterscheiden. In keiner Studie wurde die Wirkung der Immunglobuline zu einem hypothetischen Immundefekt der Patienten korreliert. Daher bleibt der Einsatz hochdosierter intravenös zu verabreichender Immunglobuline bei Epilepsien im Kindesalter empirisch und die Gruppe der Patienten, die möglicherweise von dieser Therapie profitiert, schlecht definiert.