Abstract
Bei einem unausgewählten Kollektiv von 100 Angestellten und Arbeitern eines Großbetriebs wurden die Kenntnisse in Fragen des Körpergewichts, der Ernährung und des Nikotinabusus geprüft sowie die Eßgewohnheiten und die damit in Zusammenhang stehenden Erziehungsprinzipien ermittelt. Fast alle Befragten kannten ihr Körpergewicht. Die Hälfte der Befragten konnte das Idealgewicht mit einer Genauigkeit von ± 10% angeben. Der Anteil der erheblich Übergewichtigen zeigte innerhalb des Gesamtkollektivs eine Abhängigkeit vom höheren Lebensalter und vom weiblichen Geschlecht. Unter den Befragten mit höherer Schulbildung fanden sich mehr normalgewichtige Probanden. Die Befragten waren über die Nachteile des Übergewichts gut informiert und führten in zwei Drittel der Fälle mindestens eine wöchentliche Gewichtskontrolle durch. Die Probanden gaben an, dem Begriff »Diät« vor allem in den Massenmedien begegnet zu sein. Etwa die Hälfte der Befragten konnte den Begriff der Kalorie annähernd genau definieren. Die benötigte Kalorienmenge würde allerdings häufig unterschätzt, ohne daß daraus aber offenbar Konsequenzen gezogen worden waren. Der Kaloriengehalt von alkoholhaltigen Getränken wurde unterschätzt. Bier stand weit im Vordergrund der genossenen Alkoholika. Nur ein Fünftel der Befragten »belohnen« ihre Kinder mit Süßigkeiten und legen Wert darauf, daß die Kinder alles aufessen, was sie auf dem Teller haben. Etwa die Hälfte der Befragten waren Raucher. Ein weiteres Viertel hatte nie geraucht, ein anderes Viertel hatte sich das Rauchen abgewöhnt. Vorwiegend wurden Zigaretten konsumiert, obwohl beinahe alle Befragten das inhalierende Rauchen für schädlich hielten. Die alleinige Kenntnis von Faktoren, die sich nachteilig auf den Gesundheitszustand auswirken (z. B. Übergewicht, Rauchen) scheint nicht auszureichen, um gesundheitsbewußt zu leben. Da die Probanden im Prinzip jedoch willens sind, etwas für ihre Gesundheit zu tun, bietet sich die Zusammenfassung von Adipösen und Rauchern in Gruppen an, die verhaltenstherapeutisch behandelt und entsprechend positiv motiviert werden sollten.