Abstract
Nach dreijähriger Erfahrung in der Umstellung von Ernährungs-weisen bei Herzinfarktpatienten der Höhenrieder Längsschnitt-studie konnten bei 300 Patienten (150 Patienten mit intensiver Umstellung, 150 Kontrollpatienten, das heiβt ohne Umstellung) und 50 zufállig ausgewählten Studienteilnehmern aus der Kon-trollgruppe folgende Ergebnisse gefunden werden: 1.Bei Herzinfarktpatienten, die durch Rehab ilitationsmaβnahmen und Nachuntersuchungen betreut werden (Ernährungs-umstellungsgruppe), bewirkt die Steigerung des P/S-Quotienten keine Serumcholesterin- und Serumtriglyzeridsenkung, verglichen mit der Kontrollgruppe. 2.Alkohol- und Nikotinkonsum können durch intensive Ernährungsberatung nicht weiter gesenkt werden, als es umfassende Dauerbetreuung vermag. 3.Ebenso ist eine weitere Gewichtsreduktion, als sie schon bei der Rehabilitation erzielt wurde, bei der »Ernährungsgruppe« und Kontrollgruppe nicht zu erreichen. 4.Aus der Ernährungsgruppe nahmen mehr Patienten die Arbeit nach dem Herzinfarkt wieder auf als aus der Kontrollgruppe, obwohl Alter und sozialer Status bei beiden Gruppen identisch sind. Diese Ergebnisse stehen im Widerspruch zu nahezu alien anderen Studien. Wir erklären uns diese Differenz dadurch, daβ beide Gruppen eine umfassende Dauerbetreuung erhielten. Das »Kümmern um den Patienten« stellt ein entscheidendes Moment dar, es halt ihn dazu an, die erwähnten Risikofaktoren niedrig zu halten.