Abstract
Obwohl die Wirksamkeit von HES als Gefrierschutzadditiv für Erythrozyten bereits 1967 gezeigt wurde, hat sich daraus noch keine klinische Anwendung ergeben. Im Gegensatz zum Glycerin, das für diesen Zweck eingesetzt wird, bietet HES jedoch den Vorteil, in den benötigten Konzentrationen organismusverträglich zu sein. Darüber hinaus offeriert HES wegen ihrer gleichzeitigen Wirksamkeit als Plasmasubstitut bei ausgedehnten Blutverlusten sowohl im Rahmen autologer Blutversorgungskonzepte für elektive Eingriffe als auch bei Katastrophenfällen in Kombination mit den kryokonservierten Erythrozyten die Möglichkeit, sowohl Blutvolumen als auch Sauerstofftransportkapazität zu normalisieren. Mit dem in dieser Arbeit vorgestellten Verfahren, welches eine Optimierung wichtiger Verfahrensparameter (Kühlrate 200-250 K/min, Erwärmungsrate 400 K/min, Hämatokrit 40%, Additivkonzentration in der Konserve 12%) darstellt, wurden in Probenvolumina von 40 ml Überlebensraten nach dem Auftauen – gemessen anhand der Salzstabilität – von 93 ± 1% (n = 10) erzielt. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, daß es in Abhängigkeit vom Alter der Präparate vor der Konservierung (0-3 Tage) durch eine geeignete Anzahl von vorherigen Wäschen (3-5) möglich war, Überlebensraten von mindestens 90% zu erreichen.