Abstract
Nach Operationen oder Traumen bzw. im Verlauf septischer Krank-heitsprozesse kommt es regelmäβig zu unterschiedlich stark ausge-prägten Steigerungen des Energieverbrauches. Um diesen Energieverbrauch abschätzen zu können, wurde eine Vielzahl von Forme In entwickelt, denen die gemeinsame Problematik anhaftet, spezielle Eigenheiten der Grunderkrankung, des Allgemein- und Ernährungs-zustandes sowie die ständig wechselnden Einflüsse der jeweiligen Krankheitsphase weitgehend unberücksichtigt zu lassen. Darüber hinaus unterliegen die genannten Patienten einem ständigen, zum Teil nicht unerheblichen Wechsel ihres Körpergewichtes, der überwiegend auf Veränderungen im Wasserhaushalt zurückzuführen ist, so daβ auf diesem Parameter beruhende tabellarische Berechnungen des Energieverbrauches zwangsläufig fehlerhaft sind. Aus diesem Grunde wird empfohlen, bei unkomplizierten postoperativen bzw. posttraumatischen Verläufen Formeln nur im Sinne einer groben Orientierungs-hilfe anzuwenden. Bei schweren posttraumatischen bzw. septischen Krankheitsprozessen sollte allerdings der tatsächliche Energiebedarf mit Hilfe der indirekten Kalorimetrie erfaβt werden, um die im Rahmen einer enteralen oder parenteralen Ernährung erfolgende Energiezufuhr den speziellen, sehr differenten Stoffwechselsituationen besser anpassen zu können.