Abstract
Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind diagnostische und epidemiologische Gesichtspunkte bei der Bestimmung von CMV-Antikörpern im Serum bei Blut- und Organspendern sowie Dialysepatienten und Drogenabhängigen (darunter ein Teil HIV-positiv) mittels Enzymimmunoassay (ElA). Der hierfür eingesetzte ELA-Test (CMV-IgG-ELA u. CMV-IgM-ELA) wurde mit dem «CMV total AB EIA», der seit Mai 1985 routinemäβig im Blutspendedienst Frankfurt/M. bei «Haustermin»-Blutspendern eingesetzt wird, verglichen: Bei 221 Seren zeigte sich in 214 Fallen (96,8%) übereinstimmende Ergebnisse, was einer hohen Korrelation entspricht (räquiv = 0,99, p < OOOl). Der CMV-Durchseuchungsgrad der einzelnen Kollektive war wie folgt: Blutspender 65/102 (63,7%), Organspender 10/13 (76,9%), Dialysepatienten 88/106 (83,0%), Drogenabhängige 131/227 (57,7%), HIV-AK-positive Dro-genabhängige 17/31 (54,8%). Der Unterschied zwischen Blutspendern und Dialysepatienten war statistisch signifikant (p<0,01), eben-so wie der Vergleich der Blutspender mit den Drogenabhängigen unter Berücksichtigung des «Alters» (p<0,001). Keinen signifikanten Unterschied ergab der Vergleich der HIV-AK-negativen mit den HIV-AK-positiven Drogenabhängigen. Bei der Untersuchung auf CMV-IgM-AK waren 1/102 (0,98%) Blutspender, 18/106 (17,0%) Dialysepatienten und 3/227 (1,3%) Drogenabhängige IgM-positiv, während Organspender kein CMV-IgM aufwiesen. Die CMV-Seropositivitätsrate des Frankfurter «Haustermin»-Blutspenderstammes (n = 1826) beträgt insgesamt 55,5%. Bei der Analyse im Hinblick auf CMV-Durchseuchung wurde – neben der Zugehörig-keit zu einer Risikospendergruppe – das Lebensalter als entscheiden-de Vorhersagevariable identifiziert: Jüngere Personen sind signifikant seltener CMV-infiziert als ältere (r= -0,71, p<0,001). Geschlechtsspezifische Effekte und die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Blutgruppe (ABO-System) sind als Vorhersagevariablen zu vernachlässigen.