Abstract
Eine hochkalorische nährstoffdefinierte Diät sollte mit einer Peptid-Diät verglichen werden. 2 Gruppen von je 10 Patienten mit identi-schem mittleren Traumaindex (25 + 5) wurden vom 3. bis 10. Tag nach einem Polytrauma untersucht. Die tägliche Einfuhr von Flüssigkeit, Kalorien, Eiweiβ, Na+ und K+, sowie der 24-h-Harn und die Na+- und K+-Ausscheidung im Harn wurden registriert. Weiters wurden Serum-Na+ und -K+ gemessen, die gastrale Refluxmenge und die Stuhlfrequenz verzeichnet. Die Stick -stoffbilanz und der Na+/K+-Quotient im Harn wurden täglich errechnet. Beide Diäten wurden gut vertragen, ohne groβen Reflux oder Diarrhöen. In Gruppe A konnte der errechnete Energiebedarf bereits am 7. Tag nach dem Unfall, in Gruppe B erst am 11. Tag durch die enterale Zufuhr gedeckt werden, wobei jedoch die Flüssigkeitszufuhr in Gruppe B ab dem 4. Untersuchungstag signifikant höher war. Da die Harnmenge in beiden Gruppen gleich war, zeigte Gruppe B eine signifikante Flüssigkeitsretention. Die enterale Natriumzufuhr war hingegen in Gruppe A täglich signifikant niedriger, eine zusätzliche parenterale Gabe war notwendig um das Serum-Na+ im Normbereich zu halten. Der Na+/K+-Quotient im Harn war speziell in den Tagen 1–3 in Gruppe A deutlich höher. Möglicherweise fördert die niedrige Na-Zufuhr den Rückstrom von interstitiellen Ödemen nach Stabilisierung des Patienten (Flow-Phase). Diese hochkalorische Diät kann den hohen Kalorienbedarf von Polytraumatisierten innerhalb von wenigen Tagen decken. Der niedrige Na+-Anteil einer hochkalorischen Diät erscheint speziell für Brandverletzte sowie für kardiale Patienten ein wesentlicher Vorteil zu sein.