Die Diagnostik des Ernährungszustands ist ein wesentlicher Bestandteil der Erfassung der Gefährdungslage bei Patienten mit Karzinomen des Verdauungstrakts. Nach den Ergebnissen multivariater statistischer Analysen zahlreicher biochemischer, anthropometrischer und immunologischer Parameter bei 63 Patienten mit Magenkarzinom können wir heute die Bestimmung des Ernährungszustands wesentlich vereinfachen. Mit Hilfe der Clusteranalyse und zusammen mit klinischen Aspekten kann der Ernährungszustand im Gegensatz zur bisherigen Klassifizierung («normal» und mehrere Störungsgrade) in 2 Gruppen («normal» und «gestört») eingeteilt werden. Mit Hilfe der Diskriminanzanalyse wurde eine Merkmalskombination gefunden, die eine hinreichend gute Diskrimination der Probanden in eine der Gruppen «normal» und «gestört» zuläβt und damit den Ernährungszustand charakterisiert. Die Zuordnung der Patienten trifft in 97% der Fälle zu. Bei der Diskriminanzanalyse konnten 6 praxisrelevante Merkmale ermittelt werden, und zwar Serumalbumin, Serumtransferrin, Hämoglobin, Oberarmmuskelumfang, Trizepshautfaltendicke und der intrakutane Hauttestquotient. Daraus kann der Ernährungsquotient EQ2 ermittelt werden (im Vergleich zum Ernährungsquotienten EQ1 nach dem 33-Punkte-Bewertungsschema), womit eine Quantifizierung möglich ist. Die Verwendung nur einzelner Parameter ergibt gröβere Differenzen von den gewonnenen Ergebnissen mit 6 Parametern. Allerdings kann durch die Ergebnisse besonders der Hauttestreaktionen übereinstimmend mit den Ergebnissen der Lymphozytentransformation ein Zusammenhang zwischen Ernährungszustand und der aktuellen Immunokompetenz vermutet werden. Die Untersuchungsergebnisse der zellvermittelten Immunität repräsentieren insbesondere das Ausmaβ einer herabgesetzten immunologischen Reaktion gegenüber den Ergebnissen der humoralen Immunität. Die Einbeziehung weniger aufwendiger immunologischer Untersuchungsverfahren bleibt zukünftigen Erhebungen vorbehalten. Als eine praxisrelevante und verläβliche Zusatzuntersuchung für die Beurteilung der aktuellen Stoffwechsellage kann die Bestimmung der täglichen Harnstoffproduktion (Harnstoffproduktionsrate; in Abhängigkeit von der Eiweiβzufuhr) herangezogen werden.

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