Abstract
Die kumulierten Stickstoffbilanzen von 109 vollständig parenteral ernährten Patienten wurden in Abhängigkeit der täglichen L-Lysin-Zufuhr in 3 Gruppen untersucht. In Gruppe 1 erhielten die Patienten durch die Nährlösung im Mittel 4,5 g L-Lysin täglich und wiesen nach 10 Beobachtungstagen eine negative Stickstoffbilanz von -51,9 g N auf. Patienten in den Gruppen 2 und 3 erhielten darüber hinaus L-Lysin-HCl zur Prophylaxe und Therapie einer metabolischen Alka-lose. In Gruppe 2 wurden so insgesamt 5,3 g L-Lysin (Stickstoffbilanz -101,4 g N/10 Tage) und in Gruppe 3 8,5 g L-Lysin (Stickstoffbilanz -97,6 g N/10 Tage) infundiert. Die signifikante Verschlechterung der N-Bilanz wird als Aminosäuren-Imbalanz gedeutet mit der Schluβfolgerung, daβ L-Lysin-HCl bei parenteral ernährten Patienten nicht mehr zur Alkalose-Therapie verwendet werden sollte.