Abstract
Als Gefahren bei der Infusionstherapie werden folgende Kohlenhydratintoleranzen diskutiert: hereditäre Fruktoseintoleranz, Fruktose-1,6-Biphosphatase-Mangel, Glukoseverwertungsstörungen im Rahmen des Postaggressionssyndroms und/oder latenter und mani-fester Diabetes mellitus. Fragen nach Symptomen der hereditären Fruktoseintoleranz gehören zu jeder Routine-Anamnese. Auf die Notwendigkeit differentialtherapeutischer Überlegungen vor Anwendung jeder Art von Kohlenhydraten wird hingewiesen. Die Möglichkeit einer unbekannten Fruktoseintoleranz 1st um so häufiger, je jünger der Patient ist; die Häufigkeit der Glukoseintoleranz nimmt dagegen mit dem Lebensalter zu. Läβt sich bei bewuβtlosen Patienten eine Anamnese nicht erheben, so darf Fruktose oder Sorbit nicht infundiert werden. Nie darf versucht werden, einen Abfall des Glukosespiegels während einer Infusion durch Zufuhr von Fruktose oder Sorbit zu kompensieren. Als Kohlenhydratzusatz zu routinemäβiger Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution ist Xylit in der festgelegten niedrigen Dosierung sowohl bei diabetischer Stoffwechsellage als auch bei Fruktoseintoleranz ungefährlich.