Die Auswertung von Meβwerten der indirekten Kalorimetrie mittels Standardverfahren liefert nur bei ungestörtem physiologischem Stoffwechsel verwertbare Ergebnisse. Dies liegt in der Tatsache begründet, daβ Standardverfahren vom vollständigen Ablaufen der drei energie-liefernden Stoffwechselstrecken (Glykolyse, Lipolyse, Proteinolyse) ausgehen. Stoffwechselblockaden infolge Enzymhemmungen sowie Glukoneogenese, Ketogenese und gleichzeitig ablaufende Lipolyse und Lipogenese können durch die Standardverfahren nicht erfaβt werden. Auswertungen von indirekt kalorischen Messungen an Patienten im Postaggressionsstoffwechsel zeigen zahlreiche Probleme, aus denen auf die Unzulässigkeit der obengenannten Bedingung geschlossen werden muβ. Wir entwickelten daher 2 Stoffwechselmodelle, die neben einer detail-lierten Berechnung des Aminosäurenabbaus eine Reduzierung der Aktivitäten von drei Schlüsselenzymen des Stoffwechsels: Pyruvat-Dehydrogenase (PDH), Phosphofruktokinase (PFK), Zitratsynthe-tase (CS) und die Umleitung der gestauten Metabolite in Glukoneogenese, Lipogenese und von uns definierten Pools («Glukose-Pool», «Azetyl-Pool») annehmen. Die Modelle wurden zur Auswertung von Meβdaten von vier Patienten herangezogen, die sich durch Standardverfahren nicht oder nur unzureichend interpretieren lieβen. Es konnte gezeigt werden, daβ bei alien Patienten eine Auswertung der Meβwerte der indirekten Kalorimetrie durch mindestens ein Modell möglich ist. Alle Enzyme zeigen eine geringe bis vollständige Blockade. Die maximal möglichen Aktivitäten betragen 6,31 mol/d (PDH), 1,59 mol/d (PFK) bzw. 6,55 mol/d (CS) und liegen somit weit unter den bekannten Maximalwerten gesunder Personen. Als Folge ergeben sich hohe Werte für Glukoneogenese (max. 387 g/d) und Lipogenese (max. 511 g/d) sowie für den «Glukose-Pool» (max. 387 g/d) und den «Azetyl-Pool» (max. 641 g Azetyl/d). Die Interpretation der berechneten Pools stellt ein erhebliches Problem dar, da eine renale Ausscheidung der Metabolite bei den untersuchten Patienten nicht beobachtet wurde und die Akkumulation in niedermolekularer Form aus osmotischen Gründen nicht möglich ist. Da Cholesterin, Ketonkörper und die Makromoleküle des Bindege-webes quantitativ nur eine untergeordnete Rolle spielen dürften, müssen sich weitere Untersuchungen auf die Möglichkeit einer erheblichen Speicherung in anderen hochmolekularen Formen auch unter den hormonellen Bedingungen der posttraumatischen Phase konzentrieren. Die Auswerteverfahren beruhen auf Hypothesen, die noch erhärtet werden müssen. Sie sollen zunächst nur zeigen, daβ Meβergebnisse der indirekten Kalorimetrie unter den Bedingungen des Postaggressionsstoffwechsels einer weitergehenden Interpretation bedürfen, als dies bisher durch Standardverfahren möglich ist.

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