Abstract
Die Transfusion von Blutbestandteilen zur spezifischen Substitution sowie als Volumenersatz wurde vor mehr als 10 Jahren eingeführt. Die Idee der «Hämotherapie nach Maβ» gründete sich auf der Tatsache, daβ dem steigenden Bedarf an Blutpräparaten, insbesondere Albumin, ein kaum steigerbares Aufkommen an Blutspenden gegenüber-stand. Die alleine daraus abgeleitete Notwendigkeit, Blutkomponenten zu verwenden, hat sich bestätigt. Darüber hinaus ergeben sich eine positive Kosten-Nutzen-Analyse und nicht zuletzt gravierende Vorteile für eine verbesserte Indikationsstellung mit einer gleichzeitigen Verminderung unerwünschter Nebenwirkungen. Die klinische Erfahrung mit einem Blutkomponenten-Schema für die routinemäβige wie notfallmäβige Substitution bei chimrgischen Patienten einer Universitätsklinik wird dargestellt. Das Vorgehen bei Massentransfusionen wurde dabei besonders beachtet. Unter Berück-sichtigung technischer und organisatorischer Probleme wurde ein Transfusionsplan entwickelt, der als Basis die Maβgabe für den quantitativen Einsatz der Einzelpräparate darstellt. Die Konditionen sowie die Grenzparameter, die eine Modifizierung notwendig machen oder erfordern, werden aufgezeigt. Zusätzliche therapeutische Maβnahmen zur Schaffung oder Erhaltung eines suffizienten Hämostasepotentials und der effektiven Thrombo-Embolie-Prophylaxe werden diskutiert.