Abstract
In der vorgelegten Arbeit wird über eine Studie berichtet, bei der 32 Normalpersonen 500 ml Hydroxyäthylstärke (HAS) innerhalb von 30 min infundiert wurden. 16 Normalpersonen hatten zuvor 500 ml Blut innerhalb von 20 min entzogen bekommen. Die Verträglichkeit envies sich als gut. Nebenwirkungen wie hyperergische Reaktionen, Beeinflussung des Kreislaufs oder der Herzfunktion wurden nicht beobachtet. Die Veränderungen der korpuskulären Anteile gingen nicht über den Verdünnungseffekt hinaus und waren meistens 60 min nach beendeter HÄS-Infusion wiederum im Ausgangsbereich. Auch die Thrombozytenfunktion, die Immunglobuline und die Inhibitoren α1-Antitrypsin, α2-Makroglobulin, C1-Inaktivator und C3-Aktivator veränderten sich nur geringfügig, auf jeden Fall nicht starker, als der Verdünnungseffekt erwarten ließ. Ein günstiger Effekt konnte bei der Erythrozytenfiltration nach Schmidt-Schoenbein gemessen werden. Hier fand sich eine über den Hämodilutionseffekt hinausgehende verbesserte Fließeigenschaft, die über den Untersuchungszeitraum von 4 h anhielt. Zudem zeigte die Thrombozytenaggregation unter ADP in der Born-Kammer keine Veränderung, so daß eine klinisch bedeutsame Beeinflussung der Thrombozytenfunktion und damit eine Blutungsgefährdung unter HAS ausgeschlossen werden kann.