Abstract
Ein neu angeordnetes Meβverfahren zur kontinuierlichen Bestim-mung der Sauerstoffaufnahme (Vo2) und Kohlendioxydabgabe (Vco2) zum Einsatz am künstlich beatmeten oder am CPAP-System atmen-den Kind wurde entwickelt. Für die Sauerstoffmessungen wird ein Doppelkanalanalysator-System verwendet, dessen Funktion auf Zirkoniumoxydzellen basiert. Dadurch können sowohl Messungen auf Einzelkanälen als auch die direkte Messung der Konzentrationsdifferenz (Δ Fo2) kontinuierlich durchgeführt werden (Genauigkeit für Δ Fo2 ± 0,003 Vol%). Die Kohlendioxydmessung beruht auf dem Prinzip der Infrarotabsorption. Zur möglichst perfekten Glättung inspiratorischer Sauerstoffschwan-kungen wurde ein inspiratorischer Gasmischteil konzipiert. Das am Erwachsenen bewährte Gassammelsystem wurde bereits früher beschrieben [19]. Das Atmungs- bzw. Beatmungssystem wurde in der Weise modifiziert, daβ der Gesamtdurchsatz des Gasvolumens unab-hängig von der verwendeten Beatmungsart und unabhängig vom Atemminutenvolumen gleichermaβen 15 1/ιriin beträgt. Dazu wird ein selbstansaugender, zeitgesteuerter, volumenbegrenzter Respirator bzw. ein «High-flow-CPAP-System» verwendet. Der beschriebene Prototyp wurde an einem eigens entwickelten pneu-matischen «Stoffwechsel-Lungenmodell» überprüft. Dieses Modell wurde so konzipiert, daβ die 02-Aufnahme und Co2-Abgabe vonein-ander unabhängig einstellbar sind und damit jeder beliebige respirato-rische Quotient vorgewählt werden kann. In diesen praxisnahen Simu-lationsversuchen entsprechen die Gasvolumenbilanzen den am Kind tatsächlich zu erwartenden Verhältnissen. Die Genauigkeit des Meβverfahrens lag im Simulationsversuch am Stoffwechsel-Lungenmodell für VcO2, unabhängig vom Respirator oder CPAP-System und unabhängig von den Variablen FIo2, und respiratori-scher Quotient (R) im Bereich von ± 1 % mit einer ebenso guten Reproduzierbarkeit. Die Messungen für Vo2 waren dagegen von der Variablen FIo2 und R abhängiger. Maximal betrug der Fehler nach Verrechnung der primären Meβdaten mit einer speziellen Korrektur-formel, durch die eine Ungleichheit zwischen Vj und % berücksichtigt wird, ± 7%. Der gröβte Meβfehler für die eingestellten R-Werte zwischen 0,769 und 1,429 wurde mit – 4,6% bei R-Werten von 1,429 ermittelt. Mit dieser unabhängigen Überprüfung des neuentwickelten Meβverfahrens konnten somit unter verschiedenen kontrollierten Bedingungen weite Einblicke in klinisch zu erwartende Meβfehler aufgezeigt werden. Diese neue Entwicklung zur Messung der O2-Aufnahme und CO2-Abgabe bietet sich in hohem Maβe zum Einsatz unter den extrem schwierigen Bedingungen, wie sie bei beatmeten oder am CPAP-System atmenden Kindern vorliegen, an.