Abstract
Wir bestimmten die Konzentrationen der freien Plasmaaminosäuren von 73 gesunden Probanden und 156 Patienten mit gastrointestinalen Karzinomen nach einer zwölfstündigen Fastenzeit. Bei keiner der untersuchten Personen war eine Mangelernährung oder Stoffwechselerkrankung bekannt. Beim Vergleich der Karzinompatienten mit den gesunden Probanden wurden Abweichungen von mehr als ± 40% für die Konzentrationen von Methionin, Phenylalanin, Glutaminsäure, Ornithin, Taurin und Phosphoserin gefunden. Das Tumorstadium, aber nicht die Lokalisation oder der Differenzierungsgrad korrelierte signifikant mit den Plasmakonzentrationen der meisten Aminosäuren. Mittels schrittweiser Diskriminanzanalyse konnten wir eine aus 7 Aminosäuren bestehende Formel entwickeln, die als Tumorindex eine eindeutige diagnostische Aussage, im Sinne eines Tumormarkers, über das Vorhandensein eines gastrointestinalen Karzinoms zuläβt.