Abstract
Es wurden insgesamt 34 Krebskranke beobachtet, an denen radikale Eingriffe am Magen und Dickdarm durchgeführt wurden. Die erste Gruppe (n = 25) bekam während der ersten 6 Tage nach der Operation eine parenterale Ernährung mit einem energetischen Gesamtwert von 35–40 kcal pro kg Körpergewicht und Tag und eine 8,5%ige L-Aminosäurelösung (Freamine II) durch Zentralvenenkatheter. Die zweite Gruppe (n = 9) bekam eine 3%ige L-Aminosäurelösung ohne irgendeinen energetischen Zusatz. Sowohl während der präoperativen Phase wie auch während des 1, und ó.Tages der postoperativen Phase wurden täglich die Aminosäurespiegel im Blut untersucht und eine Stickstoffbilanz wie auch eine Albuminbestimmung durchgeführt. In beiden Gruppen wurde eine progressive Steigerung der Aminosäuren im Blut während der Beobachtungszeit bemerkt. Das Niveau der verzweigten und essentiellen Aminosäuren war in der zweiten Gruppe bedeutend höher als in der ersten. Der Alanin-Spiegel hatte sich in der ersten Gruppe nicht geändert, dagegen bemerkte man in der zweiten Gruppe einen ernied-rigten Wert. Die Stickstoffbilanz war wesentlich positiver in der ersten Gruppe als in der zweiten, dagegen wurden nach der sechstägigen Beobachtungszeit in keiner der Gruppen die Anfangswerte von Albumin wieder erreicht.