Abstract
Durch kontinuierliche Erweiterung der Indikationen und der therapeutischen Möglichkeiten hat die Bedeutung der Infusionstherapie in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich zugenommen. Wie bei jeder anderen Behandlungsform hängt auch der Erfolg einer Infusionstherapie von der Sorgfalt bei der Indikationsstellung und bei der Anwendung ab. Es ist daher unabdingbar erforderlich, daβ jeder, der unmittelbar mit dieser Therapieform beschäftigt ist, über die Probleme informiert ist, die bei der Anwendung von Infusionslösungen entstehen und die spezifischen Risiken der zur Anwendung kommenden Infusionstechniken kennt. Ein typisches Risiko im Zusammenhang mit der Applikation von Infusionslösungen ist die Gefahr der partikulären Kontamination. In dieser Arbeit sind die Möglichkeiten dargestellt, die zu einer Belastung des Organismus mit Partikel führen können. Weiterhin wird nachgewiesen, daβ die primäre Kontamination der im Handel befindlichen Infusionslösungen, die durch den Herstellungsprozeβ oder die Lagerung entsteht, bei Einhaltung der strengen GMP (good manufacturing practice) Richtlinien weit unter dem geforderten hohen Standard der australischen Pharmakopoe liegt. Demgegenüber stellt die sekundäre partikuläre Kontamination, die während der Anwendung von Infusionslösungen entsteht, ein ernstes Problem dar, nachdem es im Rahmen des klinischen Routinebetriebes zu einem scharfen Ansteigen des Partikelgehaltes der Infusionslösungen kommt. Unter diesem Aspekt trägt insbesondere das Zumischen und Zuspritzen von Medikamenten in das Infusionssystem zu einer erheblichen Vermehrung der Partikelzahl bei. Neben der Reduktion der Zusatzinjektionen von Medikamenten in das Infusionsbehältnis bzw. in das Infusionsgerät auf das absolut notwendige Minimum, haben Filter der Gröβenordnung 5-μm sich als effektiv bewiesen, da sie mehr als 90% der in den Infusionslösungen vorhandenen Partikel auffangen und gleichermaβen einfach in der klinischen Routine zu handhaben sind.