Abstract
Die komplette parenterale Ernährung (PE) mit Fett gehört in Europa seit mehr als 10 Jahren zum Standardregime in der Therapie pädiatrischer Erkrankungen. Aufgrund des hohen Energiebedarfes im Kindesalter ist die Verwendung von Fettemulsionen in vielen Fallen zur Sicherstellung einer adäquaten Energiezufuhr unumgänglich notwendig. Es wird nachdrücklich darauf hingewiesen, daß die i.v. Verabreichung von Fettemulsionen kontinuierlich (im Bypass oder in Mischinfusionslösungen) in einer Dosierung bis zu 2 g/kg/Tag erfolgen sollte. Als Routineparameter zur Kontrolle einer funktionierenden Fettelimination aus dem Gefäßsystem wird die tägliche Bestimmung der Triglyceride, die unter dem Infusionsregime nicht höher als 150–20 mg/dl liegen sollen, empfohlen. Die Durchführung einer PE mit Fett muß aufgrund strenger Indikationsstellung erfolgen, als Kontraindikationen gelten Schocksymptomatik, schwere Gerinnungsstörungen mit Verbrauchskoagulopathie und seltene Formen von Fettstoffwechselstörungen (mit Fettverwertungsstörung, wie z. B. der angeborene Apolipoprotein-C-II-Mangel). Bei Beachtung sämtlicher Vorsichtsmaßnahmen, incl. strengster Hygiene, sind bei einer PE mit Fett keine über die üblichen Katheterprobleme hinausgehenden Probleme zu erwarten.