Abstract
Durch die Einbeziehung von Fettemulsionen in die parenterale Ernährung Früh- und Neugeborener ist eine ausgewogene intravenöse Substratzufuhr bei diesen Patienten möglich. Untersuchungen mit großen Fettmengen während und nach Kurzzeitinfusionen haben gezeigt, daß die maximale Fettklärung bei sehr unreifen und intraute-rin mangelentwickelten Neugeborenen eingeschränkt ist. Mit Heparin kann die Lipidklärung verbessert und eine unter Fettgabe auftretende Hyperlipidämie reduziert werden. Die Fettverbrennung wird durch die Heparinisierung nicht beeinflußt. Ausmaβ und Geschwindigkeit der Fettsäureoxydation können mit dem 13C-Triolein Atemtest beurteilt werden. Unter den klinischen Bedingungen einer kontinuierlichen Langzeitinfusion von 2 g Fett/kg KG/24 h wird bei sehr unreifen und mangelentwickelten Neugeborenen und bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom und Sepsis eine vollständige Fettklärung beobachtet. Eine für klinische Belange ausreíchende und sichere Kontrolle der Elimination der zugeführten Fette aus der Blutbahn ist mit der einfach durchzuführenden Bestimmung der Serumtriglyzeridkonzentrationen gegeben. Die Fettzufuhr erfolgt kontinuierlich über 24 h und wird schrittweise auf eine Tagesdosis von 2–3 g/kg KG gesteigert. Vor Beginn der parenteralen Ernährung sollen Azidose, Hypoxie, Hyperglykämie und Kreislaufinsuffizienz behandelt sein. Schockzustände, Störungen der Blutgerinnung und des Fettstoffwechsels stellen Kontraindikationen dar. Komplikationen werden vermieden, wenn ein bedarfsadaptiertes, standardisiertes Ernährungsregime mit adäquater klinischer und laborchemischer Kontrolle verwendet wird.