Abstract
Das Bemühen, den Bedarf an Energie und/oder essentiellen Fettsäuren durch die subkutane bzw. intravenöse Gabe von Fettemulsionen zu decken, reicht weit in die Vergangenheit zurück. Die Entwicklung von klinisch einsetzbaren Fettemulsionen weist einen schubartigen Verlauf auf und führte zu drei abgrenzbaren Generationen von Fettemulsionen. Bei der Beurteilung der Verträglichkeit einer Fettemulsion ist es wichtig, daβ Befunde nicht von einer auf die andere Generation übertragen werden. Die Nichtbeachtung dieser Forderung hat die Einführung der Fettemulsionen der dritten Generation in die Therapie stark verzögert. Bei Berücksichtigung von Kontraindikationen, Dosierungsrichtlinien und basalen galenischen Grundsätzen sind die Fettemulsionen der dritten Generation als nahezu nebenwirkungsfrei zu bezeichnen. Während die Kontraindikationen und Dosierungsgrenzen von Fettemulsionen allgemein geläufig sind, werden bei der Anwendung von Fettemulsionen häufig schwerwiegende galenische Fehler gemacht. Bei gleichzeitiger Infusion von Fettemulsionen mit Kohlenhydraten, Aminosäuren, Elektrolyten, Vitaminen und Spuren-elementen muβ die Frage der Kompatibilität genau geprüft werden. Elektronenmikroskopische Untersuchungen haben gezeigt, daβ Soja-bohnenöl-Emulsionen unter Einhaltung bestimmter Bedingungen mit alien für die intravenöse Ernährung erforderlichen Nahrungsstoffen gemischt werden können und bei 4°C mindestens 1 Monat, bei 22° C mindestens 48 Stunden ohne Stabilitätsverlust gelagert werden können. Solche Gesamtnährlösungen erleichtern die Durchführung der parenteralen Ernährung.