Abstract
1st die Indikation zur parenteralen Ernährung gegeben, dann sollten neben Glukose und Aminosäuren Zuckeraustauschstoffe und Fett-emulsionen verabfolgt werden, um Nebenwirkungen der parenteral hyperalimentation wie Hyperglykämie, hyperosmolares nichtketotisches Koma und osmotische Diurese zu vermeiden. SojabohnenöT emulsionen stellen nicht nur eine bedeutende Energiequelle dar, son-dern sind auβerdem geeignet, einen Mangel an essentiellen Fettsäuren im Rahmen einer längerdauernden parenteralen Ernährung zu korri-gieren. Die Utilisation parenteral verabfolgter Fettemulsionen konnte wie-derholt nachgewiesen werden. Um zu klären, wie schnell und in welcher Menge parenteral verabreichte Fettemulsionen von Patienten metabolisiert werden, wurden spontan atmenden Kranken postoperativ oder posttraumatisch C14-markierte Triglyzeride in Lipofundin® S 10% infundiert. Die C14O2-Aktivität in der Ausatemluft wurde mit Hilfe einer lonisationskammer gemessen, deren untere Nachweisgrenze bei 0,1 nCi/Liter Exspirationsluft lag. Die gewonnenen Ergebnisse zeigen, daβ parenteral verabfolgte Fettemulsionen zum Teil akut zu CO2 und Wasser oxydiert, zum Teil vom Organismus gespeichert oder auf andere Weise metabolisiert werden. Aus den Untersuchungen läβt sich folgern, daβ eine parenterale Verabfolgung von Fettemulsionen gerechtfertigt ist. Die Verabreichung von Fettemulsionen bei unterernährten Patienten in der parenteralen Langzeiternährung oder beim Vorliegen hyperkataboler Stoffwechselvorgänge erscheint jedoch besonders indiziert.