Abstract
Zu den Störungen im postoperativen Verlauf gehören unter anderem die Darmatonien. Als Ursachen für die postoperativen Störungen der Darmmotorik werden neben Kaliummangel auch Hypoxämie und mechanische Beeinflussung verantwortlich gemacht. Es wurden vier Untersuchungsgruppen mit je 15 Patienten, an denen eine aortobifemorale Bypass-Operation durchgeführt wurde, mit-einander verglichen. Die erste Patientengruppe wurde mit Aldosteronantagonisten behandelt, um einen möglichen postoperativen sekundären Aldosteronismus auszugleichen. Einer zweiten Patientengruppe wurde der tägliche Kaliumbedarf in Form von Kaliumasparaginat substituiert. Bei einer dritten Patientengruppe wurden zur Beseitigung eines möglicherweise durch eine Hypoxie entstandenen Darmwandödems hyperosmolare Lösungen infundiert. Als Vergleichsgruppe wurde eine vierte Patientengruppe mit Cholinergika behandelt. Anhand der Ergebnisse wird gezeigt, daβ eine Kaliumsubstitution herkömmlicher Art mit Kaliumchlorid oder Kaliummalat keinen Einfluβ auf die Beseitigung der Darmatonie hat. Diesbezüglích ver-sagte auch die Therapie mit Aldosteronantagonisten. Die statistische Auswertung der Ergebnisse aller Untersuchungsgruppen ergab einen sicheren Therapieerfolg nur in der mit Cholinergika behandelten Vergleichsgruppe. Nebenwirkungen der angewandten Therapiemaβnahmen gab es nur bei der Behandlung mit hyperosmolaren Lösungen. Im Verlauf der Infusionen kam es teil-weise zu sehr hohen Venendruckanstiegen.