Abstract
Auβer Glukose haben die Zuckeraustauschstoffe Fruktose, Sorbit und Xylit für die parenterale Ernährung besondere Bedeutung gewon-nen. Dies gründet sich auf die in verschiedenen Streβ-Situationen (Fieberzustände, postoperative Phase etc.) sowie bei Diabetikern herabgesetzte Glukosetoleranz, die durch Infusionen mit Zuckeraus-tauschstoffen in der Regel nicht nachteilig beeinfluβt wird. Aus den umfangreichen biochemischen und klinisch-experimentellen Unter-suchungen ergeben sich die Indikationen für die Verwendung von Fruktose, Sorbit und Xylit. Für Diabetiker erweisen sich diese Zuk-keraustauschstoffe als antiketogene Substanzen, die nur bei extremem Insulinmangel in die Glukoseneubildung einbezogen werden. Im Falle einer drohenden Hypoglykämie kommt es ebenfalls zur – erwünsch-ten – Glukoneogenese aus den als Glukosepräkursoren zu betrachten-den Zuckeraustauschstoffen. Aus immunologischen Gründen sollte bei der Alternative »Glukose mit Insulin« oder »Fruktose bzw. Xylit ohne Isulin« stets der letzteren Therapieform der Vorzug gegeben werden. Weitere Indikationen für die Verwendung von Fruktose, Sorbit und Xylit sind die akute Pankreatitis, Streβ-Situationen sowie Leberkrankheiten, falls dabei eine parenterale Ernährung ange-zeigt ist. Die in letzter Zeit viel diskutierten Nebenwirkungen der Zuckeraustauschstoffe (Erhöhung von Bilirubin, Laktat, Harnsäure im Serum, Abfall des Gesamtgehaltes der Adenosinnukleotide in der Leber) sind ohne praktische Bedeutung, wenn vernünftige Mengen infundiert werden. Die kombinierte Verabreichung verschiedener Zucker und Polyole, die insgesamt bis zu 0,5 g/kg Körpergewicht pro h dosiert werden können, bietet sich als parenterale Kohlenhydrat-zufuhr für die Zukunft an. Die geschilderten Nebenwirkungen können dabei mit Sicherheit vermieden und die bekannten Vorteile der Zuckeraustauschstoffe genützt werden.