Der Sprachlehrer und Hydropath Dr. phil. Carl Munde wurde durch politische Umstände dazu veranlasst, nach einer bis dahin bunten Karriere seine deutsche Heimat 1849 zu verlassen, um in den USA als Leiter und Besitzer einer Kaltwasser-Heilanstalt, einer sogenannten «Water-Cure», in Florence/Northampton im US-Bundesstaat Massachusetts eineinhalb Jahrzehnte lang sein Glück zu machen. Munde war in Deutschland vor allem durch seine Schriften über die Prießnitzsche Wasserkur und entsprechende eigene Interpretationen bekannt geworden. Auch in den USA wurde sein Name weithin bekannt und ist bis heute mit dem Ortsteil Florence von Northampton verbunden. Munde, der sich als naturalisierter US-Bürger Charles Munde nannte, kehrte nach dem tragischen Verlust seiner Heilanstalt durch einen Brand im Jahr 1866 mit seiner Familie zurück nach Deutschland, um nach einer Zwischenstation in der Schweiz und einer Tätigkeit als Leiter einer Wasserheilanstalt bei Laibach (slowenisch: Ljubljana) schliesslich im damals österreichischen Görz am Isonzo seinen Alterswohnsitz zu nehmen.

1.
Munde C: Memoiren eines Wasserarztes. Band 1. Dresden/Leipzig, Arnold, 1844. 2. wohlfeilere Ausgabe: Dresden/Leipzig, Arnold, 1847. Band 2, 2. wohlfeilere Ausgabe: Dresden/Leipzig, Arnold, 1847.
2.
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3.
Munde C: Hydrotherapie oder die Kunst, die Krankheiten des menschlichen Körpers durch Wasser, Luft, Bewegung und Diät zu heilen und durch eine naturgemäße Lebensweise zu verhüten. Ein Handbuch für Nichtärzte. 9. umgearbeitete und mit einer Abhandlung über Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Erziehung der Kinder in der ersten Lebenszeit vermehrte Auflage. Leipzig, Arnoldische Buchhandlung. New York, William Radde, 1853. 10. vermehrte Auflage: Leipzig, Arnoldische Buchhandlung/New York, William Radde, 1861. 11., nach einer dreiunddreißigjährigen Erfahrung und dem heutigen Stande der Wissenschaft gänzlich umgearbeitete Auflage: Leipzig/New York, 1868. 12., vermehrte und verbesserte Auflage: Leipzig, Arnold, 1877. 13. überarbeitete und erweiterte Auflage (Hrsg. Dr. Arthur Pollack): Leipzig, Arnoldische Buchhandlung, 1890.
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11.
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13.
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14.
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15.
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16.
Munde C: Genaue Beschreibung der Gräfenberger Wasserheilanstalt und der Priessnitzischen Curmethode. Nebst einer Anweisung über siebzig der am häufigsten vorkommenden Krankheiten, als Gicht, Rheumatismus, Syphilis, Hämorrhoiden, Hypochondrie, Fieber, Entzündungen, Cholera, Influenza und eine Menge anderer chronischer und acuter Uebel durch Anwendung des kalten Wassers mit Schwitzen nach der Gräfenberger Curmethode gründlich zu heilen. Ein Handbuch für diejenigen, die nach Gräfenberg zu gehen oder die Cur zu Hause gesonnen sind sowie für alle Kranken. Nebst einem Anhange über die Behandlung verschiedener Pferdekrankheiten. Leipzig, Hartlebens Verlags-Expedition, 1837.
17.
Sauvan L: Darstellung der wissenschaftlichen Prinzipien der Wasserheilkunst oder der sogen. Gräfenberger Heilmethode. Aus dem Französischen übersetzt und mit Zusätzen vermehrt von Dr. Carl Munde. Neisse, T. Hennings, 1840.
18.
Der Wasserfreund oder Allgemeine Zeitschrift zur Beförderung der Wasserheilkunde. Hrg. von Doctor Schmitz. Band 1, Januar-Juni. Beilage zu Nr. 41. Erlangen, Ferdinand Enke, 1841, p 2.
19.
Munde C: Hydriatic Treatment of Scarlet Fever in its Different Forms. How to Save through a Systematic Application of the Water-Cure, Many Thousands of Lives and Healths, Which Now Annually Perish. New York, William Radde, 1857.
20.
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21.
Munde C: Unsere Haut und ihre Beziehungen zu Kaltwasserkuren. Ein Führer zur Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit ohne Apotheke, namentlich auch bei dem Gebrauch einer Kaltwasserkur in irgendeiner Anstalt, ed 2. Leipzig, Arnoldische Buchhandlung, 1885.
22.
N.N. [Grafenfeld E]: Der Curgast Deutscher Kaltwasserheilanstalten. Ein Handbuch für alle, welche Kaltwasserheilanstalten gebrauchen und sich über deren Entstehung, Lage, Oertlichkeit, Einrichtung, Frequenz und Erfolge gründlich unterrichten wollen. Leipzig, E.W.B. Naumburg, 1845.
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26.
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27.
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