Abstract
In dieser Arbeit wird die ethnomedizinische und ethnobotanische Bedeutung von Gefässkryptogamen, d.h. Farne, Bärlappe, Moosfarne, Schachtelhalme, Brachsenkräuter und Urfarne, in verschiedenen Kulturen beschrieben. Die gegenüber Samenpflanzen artenarme Gruppe spielt weltweit als Nährpflanzen für Menschen eine kleine Rolle, doch sind die Gefässkryptogamen als Heilpflanzen recht bedeutungsvoll. Durch ihren lange Zeit unverstandenen Fortpflanzungsmechanismus ohne Blüten, Samen und Früchte wurde den Farnen und ihren Verwandten in früheren Zeiten eine gewisse Magie zugeschrieben. Diese Zauberhaftigkeit verschwand in Europa mit dem Fortschreiten der Naturwissenschaften seit der Aufklärung; in anderen Regionen der Welt konnte sie im Bewusstsein der Menschen bis heute bewahrt werden.