Abstract
Von einem Verlag für chinesische Medizin wurde uns im Herbst 2010 eine Studie in Buchform angeboten, die beweisen soll, dass Fleisch ungesund sei und Herzinfarkt und Krebs erzeuge, wogegen Gemüse und Ballaststoff diese Krankheiten verhindere. In der Altchinesischen Ernährungslehre allerdings ist Fleisch ein Fundament der Ernährung und schützt als wichtige Yang-Quelle vor Krankheiten. Eine Analyse der wissenschaftlichen Evidenz dieser Studie lässt denn auch bekannte statistische Trugschlussmöglichkeiten erkennen, die falsche Ergebnisse vortäuschen können. Hinter Symptomen von falscher Hitze erkennt die Altchinesische Medizin den Yang-Mangel, etwa bei menopausalen Beschwerden. Wird falsche Hitze durch Yin-Arzneien «kaltgestellt», nehmen Krankheitsprobleme auf Dauer zu. In der Tat erhöht sich die Sterblichkeit unter der Yin-Tonifikation mit Östrogenen. Im gleichen Sinne zeigt sich, dass auch antioxidativ wirkende Vitaminbehandlungen zu einer Zunahme von Krankheiten führen. Geschwächtes Yang bedeutet grössere Anfälligkeit für Krankheiten. Fleisch nährt das Yang, und Menschen mit schwachem Yang tendieren deshalb zu mehr Fleischkonsum. Menschen mit Yang-Schwäche bekommen nicht wegen, sondern trotz des Fleischkonsums häufiger Krankheiten.