Hintergrund: Die VerÄnderung der HirnaktivitÄt und der vegetativen Funktionen wÄhrend eines erweiterten Wahrnehmungseindrucks sind Thema einer Forschungsarbeit an der UniversitÄt Witten-Herdecke. Die untersuchte Wahrnehmungsleistung wird auf die QualitÄt einer Arzt-Patientenbeziehung Übertragen. In dieser Beziehung spielt die Empathie eine ausschlaggebende Rolle. Dabei steht die empathische Wahrnehmung fÜr eine gesamtheitliche Sicht auf den Patienten, wobei seine BedÜrfnisse und Ressourcen samt seiner Situation umfassender erkannt werden kÖnnen. ErhÖhte WahrnehmungsqualitÄt zeigt im Übertragenen Sinn, dass der Arzt an Kompetenz gewinnt, wenn er eigene mentale Ressourcen empfindet und subjektive EindrÜcke in die Diagnose mit einbezieht. Studienziel: Ziel der Studie ist es, den Einfluss des vegetativen und zerebralen Zustandes auf die QualitÄt und das Spektrum von WahrnehmungseindrÜcken hin zu analysieren. Die Ergebnisse der kÖrperlichen und psychologischen Verfassung werden auf das empathiefÄhige Handeln bezogen. Methodik: Es wurde eine Entspannungsmethode in Kombination mit einem Wahrnehmungsversuch angewendet und die vegetativen und zerebralen MessverlÄufe wurden mit der Bewertung der WahrnehmungsqualitÄt korreliert. Dazu wurde ein Vorversuch ohne Entspannung und eine Hauptstudie mit Entspannung durchgefÜhrt, jeweils mit 33 Probanden mittleren Alters (25,9 Jahre). Durch eine Mittelwertberechnung wurde der Verlauf der vegetativen und zerebralen Parameter festgestellt und daraus ein Vegetativportrait erstellt. Der Verlauf der Mittelwerte wurde mit der jeweiligen Wahrnehmungsleistung der Probanden korreliert und die FÄhigkeit des sensomotorischen Empfindens und des visuellen Erkennens durch eine hohe (WQ1–2) oder niedrige (WQ3–4) WahrnehmungsqualitÄt kategorisiert. Mit der Berechnung der Differenz der vegetativen und zerebralen Mittelwerte in den vier Versuchsphasen wird die FlexibilitÄt, StabilitÄt oder Starre und Unausgewogenheit des jeweiligen Systems wÄhrend verÄnderter Wahrnehmung untersucht. Ergebnisse: Es ist gelungen, die WahrnehmungsqualitÄt und deren SensibilitÄt mit den vegetativen und zerebralen Messwerten im Vegetativportrait zu korrelieren. WÄhrend empathiefÄhigem Wahrnehmen zeigt sich ein charakteristisches Vegetativum. Dabei konnte ein Trend fÜr die Charakteristik im Vegetativum wÄhrend wacher und entspannter Aufmerksamkeit festgestellt und ein relevanter Unterschied zwischen den Probanden mit hoher und niedriger Wahrnehmungsleistung aufgezeigt werden. Die Korrelation von vegetativen, zerebralen FunktionszustÄnden wÄhrend einer erweiterten Wahrnehmung ergibt tendenziell typische VerlÄufe im Vegetativum, im EEG ein spezielles Frequenzspektrum und einen signifikanten kortiko-kortikalen, globalen KohÄrenzanstieg. Dabei wurde die Aufhebung der Alpha-Blockade festgestellt. Schlussfolgerung: Eine ruhige, innere Gelassenheit und mentale Vorbereitung des Arztes und Therapeuten fÖrdert die EmpathiefÄhigkeit, auf der eine Gestaltung der Arzt-/Therapeuten-Patienten-Beziehung aufbaut. Erweiterte WahrnehmungsqualitÄt und ErhÖhung der EmpathiefÄhigkeit werden durch vegetative Ausgewogenheit und zerebrale FlexibilitÄt gefÖrdert. Dies schafft den bewussten Zugang zu weitem, subjektivem Wahrnehmen des Arztes oder Therapeuten von sich selbst und dem Patienten und unterstÜtzt ein vertrauensvolles Klima in der Arzt-Patienten-Beziehung.

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