Abstract
Hintergrund: Vinzenz Prießnitz (1799–1851) hat im Rahmen seiner Kur mehr als 50 verschiedene, zum Teil von ihm erfundene Wasseranwendungen durchgefÜhrt und damit viele Krankheiten behandelt. Dokumentiert ist dies in einem Manuskript, das Prießnitz 1847 seiner Tochter Sophie diktiert hat: das «Vinzenz Prießnitz’sche Familien-Wasserbuch», das vÖllig in Vergessenheit geraten ist. Fragestellung: Hat Prießnitz mit seiner Kur auch schwere akute Infektionskrankheiten behandelt? Wie behandelte er z.B. Diphtherie, Pocken, Typhus, Cholera, Fleckfieber, Grippe, Malaria, Masern, Rote Ruhr, Scharlach und Schwindsucht? Methoden: Als Quelle dienten das Familien-Wasserbuch, in der Literatur dokumentierte Zitate von Prießnitz sowie AusfÜhrungen von Augenzeugen der Prießnitz-Zeit. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Prießnitz behandelte viele Infektionskrankheiten erfolgreich, teilweise wird Über Heilungen berichtet. Seine Therapiemassnahmen, wie z.B. Prießnitz-UmschlÄge und -Packungen, sind auch heute noch bei fieberhaften Infekten von gleicher Bedeutung wie die sogenannte «AbhÄrtung» in der Prophylaxe.