Abstract
Eine Reihe von pflanzlichen Arzneimitteln lassen sich bei den verschiedenen gastrointestinalen Beschwerden und Symptomen von tumorkranken Menschen (Halitosis, Übelkeit, Erbrechen, dyspeptische Beschwerden, Reizdarmsymptome, Obstipation, Diarrhoe) sinnvoll einsetzen als palliative und supportive Behandlung. Die Basis fÜr die Anwendung bilden einerseits therapeutische Empirie und andererseits wissenschaftlich erhobene Daten und klinische Studien, wobei derzeit nur ein kleinerer Teil mit Tumorpatienten durchgefÜhrt wurde. Unter diesen Gesichtspunkten stehen vielfÄltige Arzneidrogen, phytotherapeutische Zubereitungen und Kombinationen zur VerfÜgung: Ätherische Öle (z.B. Pfefferminze, Salbei, australischer Teebaum), Bitterstoff-Drogen (z.B. Wermut, Enzian, Artischocke, Iberis), Teezubereitungen und Tinkturen (z.B. Kamille, Brombeere, Frauenmantel, GÄnsefinger, Tormentill, Uzara, Szygium, Heidelbeere, Schwarztee), Laxanzien (z.B. Rhabarber, Faulbaum, Senna, Aloe, Leinsamen, Flohsamen) und Fertigarzneimittel wie z.B. Padmed Laxan und Iberogast. Die vorhandenen Erfahrungen und die bisherigen klinischen Studien lassen die mÖglichen Vorteile, die geringe HÄufigkeit unerwÜnschter Wirkungen, aber auch die EinschrÄnkungen der phytotherapeutischen Therapien deutlich hervortreten. Insgesamt scheint es, dass das Potential der symptomorientierten Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln in der Behandlung gastrointestinaler Beschwerden bei Patienten mit Tumorerkrankungen unterschÄtzt wird.