Abstract
Die prÄkolumbianischen Einwohner waren enorm zerstÖrerischen umweltbedingten EinflÜssen im tektonisch-vulkanischen «Feuerring» ausgesetzt. Darin dÜrfte der Ursprung der zyklischen Weltvorstellung mit der immer wiederkehrenden Drohung eines Weltuntergangs liegen, dem mit Menschenopfern, blutigen Selbstkasteiungen, rituellem Kannibalismus zu begegnen war. Es gibt zahlreiche Hinweise auf einen mongolischen Ursprung der Amerikanischen UrbevÖlkerung. Die erste Hochkultur Amerikas, die Olmekenkultur, entstand vor ca. 3000 Jahren im Osten Mexikos. Die spÄteren Kulturen Zentralamerikas hatten diverse gemeinsame Merkmale. Der SÄuberungswut der Inquisition entgingen nur wenige SchriftstÜcke die z.T. als Kopie bis heute erhalten sind. Erhaltene Codices gibt es von den Maya, den Azteken und den Mixteken. Der in medizinischen Angelegenheiten meist zitierte Codex Florentinus stammt aus der spanischen Kolonialepoche. Die Gesundheit wird als das Resultat des Gleichgewichts der WÄrme-KÄlte-PolaritÄt betrachtet. Geht dieses Gleichgewicht verloren, so entsteht eine krankheitverursachende StÖrung in der Beziehung zwischen KÖrper und Kosmos. Der Kakao diente nicht nur als Genussmittel, sondern auch als Zahlungsmittel und als Therapeutikum z.B. bei Depression. Als Medizinalpflanzen galten z.B. die Chilischoten, die spasmolytischen Casimiroa spp., die Oxytocinartige Montanoa tomentosa, die laxativ wirkende CÁscara sagrada, der Agavensaft. Der Erfahrungsschatz aus dieser Region liefert immer wieder neue pharmakologische AnsÄtze; ethnomedizinische Informationen werden weltweit gesammelt und in verschiedenen Datenbanken zugÄnglich gemacht.