Abstract
Hintergrund: Die Obstipation zÄhlt zu den hÄufigsten EntleerungsstÖrungen des Darmes, unter der ca. 12% der BevÖlkerung leidet. Zur Behandlung der chronischen Obstipation stehen diverse Substanzen zur VerfÜgung, deren laxierender Effekt auf unterschiedlichen Wirkweisen beruht. Die Akzeptanz von Mitteln pflanzlicher Herkunft in der BevÖlkerung ist auch bei den pflanzlichen Laxantien zu beobachten. Bei den quellbaren Stoffen werden hÄufig Leinsamen, Flohsamen und Indischer Flohsamen eingesetzt. Der Quellstoff Karaya, ein Polysaccharidgemisch, ist dagegen als quellendes Laxans noch recht unbekannt. Studienziel: In einer In-vitro-Studie wurde das Quellverhalten ausgesuchter Samendrogen im Vergleich zu Karaya sowie der Einfluss verschiedener Parameter auf die Quellung untersucht. Methoden: Die QuellfÄhigkeit der untersuchten Samendrogen und Karaya wurde in verschiedenen Medien (Wasser, isotonische KochsalzlÖsung), Volumina (25 bzw. 500 ml), pH Werten (1, 2, 4 und 8) und ZeitrÄumen (4 bzw. 24 Stunden) nach der EuropÄischen PharmakopÖe bzw. angepassten Methoden untersucht. Ergebnisse: Die QuellfÄhigkeit von Karaya ist den anderen Samendrogen deutlich Überlegen. Im Zeitraum von 24 Stunden konnten fÜr Karaya bis zu 17-fach hÖhere Quellvolumina gemessen werden. Die Quellung ist pH-Wert-abhÄngig, sie wird bei steigendem pH Wert begÜnstigt und hÄlt Über 24 Stunden an. Die Quellung der Samendrogen ist gering und innerhalb von 2 Stunden abgeschlossen. Gequollenes Karaya ist gelartig und zeigt scherverdÜnnende Eigenschaften. Schlussfolgerungen: Eine Behandlung der chronischen Obstipation mit Karaya stellt eine Alternative zu den Üblicherweise eingesetzten pflanzlichen Quellstoffen dar.