Abstract
Hintergrund: Die Ärztlichen Zuweisungen therapieresistenter chronischer Schmerzpatienten zur Neuraltherapie sind ansteigend. Therapeutisch werden gezielt neurophysiologische Reiz- und Hemm-Mechanismen angesprochen. Studienziel: Ziel der Studie ist es, die Wirkung der Neuraltherapie nach Huneke bei therapieresistenten chronischen Schmerzpatienten zu dokumentieren. Studiendesign: Offene Studie in einer neuraltherapeutischen Praxis. Methoden: In die Studie aufgenommen wurden alle Patienten mit therapieresistenten chronischen Schmerzen (n=72), welche in einem Zeitraum von drei Jahren zur Neuraltherapie zugewiesen wurden. Bei allen Patienten lagen schwere, chronische SchmerzzustÄnde vor (am hÄufigsten RÜckenleiden), welche auf konventionelle (Medikamente, physikalische Therapien, Operationen usw.) und auf komplementÄre Therapien (z.B. Akupunktur) resistent waren. Der Behandlungserfolg der Neuraltherapie wurde nach einer Langzeitbeobachtung mit den ZielgrÖssen Schmerz und Medikamentenverbrauch erfasst. Ergebnisse: Durchschnittlich waren 8.2 (± 7.7) neuraltherapeutische Konsultationen notwendig. Die deutlichste Verbesserung ergab sich nach durchschnittlich 3.7 (± 4.0) Konsultationen. Ein FÜnftel der Patienten blieb therapieresistent, ein Drittel erlebte eine deutliche Verbesserung und ein Viertel blieb auch nach mehreren Monaten beschwerdefrei. Bei knapp 60% der Patienten konnte der Schmerzmittelverbrauch gesenkt werden (mehrmonatige Beobachtungszeit). Schlussfolgerung: Bei chronischen Schmerzpatienten mit Resistenz auf konventionelle und komplementÄre Behandlungen liefert die Neuraltherapie bei einer Mehrheit der Patienten gute Langzeitergebnisse.