Abstract
Hintergrund: Die klinische Bedeutung der Osteoporose ergibt sich aus ihren Komplikationen, den osteoporotischen Frakturen, davon ist jede 2. bis 3. postmenopausale Frau im Laufe ihres Lebens betroffen. Zielsetzung: Erstellung einer Übersicht zu diagnostischen und therapeutischen MÖglichkeiten, wie sie heute in der Schweiz bei Osteoporose eingesetzt werden. Methoden: Systematische Selektion und Analyse der wissenschaftlichen Literatur zur Diagnostik und Therapie der Osteoporose, hauptsÄchlich in MEDLINE aus den Jahren 2000–2005. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Indikation zur Behandlung der Osteoporose stÜtzt sich auf das individuelle Frakturrisiko, das durch die integrale Beurteilung verschiedener Risikofaktoren ermittelt wird. Die Kombination einzelner Risikofaktoren zur Voraussage des Frakturrisikos ist der alleinigen Bestimmung der Knochendichte Überlegen. Die Entscheidung, welcher Art die Behandlung (prÄventiv, therapeutisch) sein soll, ergibt sich erst im Kontext aller Faktoren, die zu einer ErhÖhung des Frakturrisikos fÜhren und ist individuell zu fÄllen. Bei der Interpretation der Densitometrieresultate muss unterschieden werden zwischen der diagnostischen Schwelle und der Interventionsschwelle. FÜr verschiedene medikamentÖse Wirkprinzipien (Bisphosphonate, Raloxifen, Teriparatid) ist eine signifikante Reduktion der Inzidenz vertebraler Frakturen dokumentiert. Eine Reduktion nicht-vertebraler Frakturen wurde insbesondere fÜr die Bisphosphonate Alendronat und Risedronat als auch fÜr Teriparatid gezeigt. Im klinischen Alltag richtet sich die Wahl eines spezifischen Therapeutikums nach dem individuellem Frakturrisiko und sollte unter AbwÄgung skeletaler und nicht-skeletaler Medikamentenwirkungen bzw. -nebenwirkungen erfolgen.