Abstract
Hintergrund: Die Frage, welche ErnÄhrung „richtig“ oder gesund ist, lÄsst sich nicht einfach beantworten. Neben Geschlecht, Alter, Familienstand, Einkommen und Beruf bestimmen auch Klima, NationalitÄt, Kulturraum und Religion die ErnÄhrungsgewohnheiten. Zielsetzung: Erstellung eines Positionspapiers fÜr eine gesunde ErnÄhrung. Methoden: Systematische Analyse und Bewertung von Humanstudien (prospektive Doppelblindstudien, epidemiologische und retrospektive Studien, kurzfristige biochemische/hÄmatologische Studien («Surrogate Markers»)) der letzten 10 Jahre aus den gÄngigen elektronischen Datenbanken sowie der Angaben von Standardwerken und publizierten Monographien. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In der westlichen Welt steht in Hinsicht auf den ErnÄhrungszustand nicht mehr das nackte Überleben, sondern „lÄnger und besser leben“ im Vordergrund. Übergewicht respektive Adipositas werden von der Medizin zu Krankheiten erklÄrt. Nur ein Body Mass Index (BMI) zwischen 19 und 24.9 wird als normal betrachtet. Seit den neunziger Jahren haben sich ErnÄhrungsrichtlinien in Form von ErnÄhrungspyramiden entwickelt. Die heute geltenden ErnÄhrungspyramiden beachten weitgehend die Richtlinien der mediterranen DiÄt. Die mediterrane DiÄt wird mit einer Reduktion des kardiovaskulÄren Risikos assoziiert, und auch das Karzinomrisiko soll je nach Krebsart gÜnstig beeinflusst werden. In der Schweiz hÄlt sich nur eine Minderheit der BevÖlkerung an die ErnÄhrungsrichtlinien. FÜr Ältere Personen mit reduziertem Kalorienbedarf sowie Personen unter starker kÖrperlicher Belastung oder in speziellen Situationen (zum Beispiel Schwangerschaft) kÖnnen Supplemente hilfreich sein. Immer hÄufiger treten in den Industrienationen auch EssstÖrungen mit Suchtcharakter wie Anorexia nervosa, Bulimia nervosa und Adipositas auf. Bei Fragen rund um die ErnÄhrung kÖnnen geschulte Fachleute weiterhelfen. Sie unterstÜtzen interessierte Personen auch bei der Optimierung ihrer individuellen ErnÄhrungsgewohnheiten. Von der unkontrollierten Anwendung von SonderdiÄten wird abgeraten.