Abstract
Hintergrund: Die wissenschaftliche Evidenz, wonach der SÄure-Basen-Status (SBS) relevante Stoffwechselfunktionen beeinflusst, wÄchst stetig. So kann eine erhÖhte SÄurebelastung bei FrÜh- und Neugeborenen zu Wachstumsretardierung, bei Wettkampfsportlern zu einer eingeschrÄnkten LeistungsfÄhigkeit und bei Nierensteinpatienten zu einem erhÖhten Harnsteinbildungsrisiko fÜhren. Weiterhin ist der Knochenstoffwechsel betroffen. Fragestellung: Wie lassen sich ErnÄhrungseinflÜsse auf den SBS chrakterisieren? Methoden: Systematische Selektion und Analyse relevanter klinischer und experimenteller Studien. Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Niere ist das zentrale Organ fÜr die Regulation der Protonenelimination. Entsprechend lassen sich Alterationen des SBS durch eine adÄquate Urinanalytik feststellen. Zu den prÄzisesten und spezifischsten Surrogatparametern zur Charakterisierung der SÄurebelastung des Organismus zÄhlen Urin-pH und renale NettosÄureausscheidung (NAE) in 24h-Sammelurinen. Über ein physiologisch-basiertes Kalkulationsmodell, das u.a. die durchschnittliche BioverfÜgbarkeit relevanter NÄhrstoffe aus der Nahrung berÜcksichtigt, lÄsst sich die ernÄhrungsabhÄngige Komponente der NAE zuverlÄssig schÄtzen. Entsprechende SchÄtzdaten stehen fÜr Lebensmittel und Lebensmittelgruppen als Potential Renal Acid Load (PRAL)-Werte zur VerfÜgung. Mittels PRAL lassen sich DiÄten gezielt fÜr verschiedene klinische und/oder prÄventive Massnahmen zusammenstellen.