Abstract
Neben den sich in den letzten 15 Jahren verÄnderten Behandlungsschemata zur Therapie der Herzinsuffizienz mit konventionellen Arzneimitteln gibt es eine lange Tradition fÜr phytotherapeutische Zubereitungen aus Weissdorn. Die Evidenz fÜr diesen komplementÄrmedizinischen Behandlungsansatz stellt sich, unterteilt nach den verwendeten Drogen, d.h. Pflanzenteilen, folgendermassen dar: FÜr die in der Moderne lÄnger bekannten Arzneimittel aus BlÜten und BlÄttern zeigt eine Meta-Analyse von 8 klinischen Studien die Wirksamkeit, z.B. gemessen an der signifikanten Zunahme der maximalen Arbeitsbelastung um 7 Watt. Die Medikation erfolgte je nach Studie und Indikation im Dosisbereich von 160–1’800 mg Crataegus-Extrakt pro Tag und die Studiendauer erstreckte sich von 3 bis 16 Wochen bei Patienten mit Herzinsuffizienz Grad I – III nach NYHA. FÜr Crataegus-FrÜchte liegt, neben einigen klinisch-pharmakologischen Studien, bislang eine randomisierte klinische Studie bei Patienten mit Herzinsuffizienz NYHA II vor. Auch hier zeigte sich eine signifikante Zunahme der max. Arbeitsleistung um 8 Watt. Die VertrÄglichkeit der Arzneimittel wurde fÜr beide Zubereitungsarten als gut eingestuft. Keine Interaktionen zeigten sich in einer pharmakokinetischen Studie mit Digoxin und eine Kombination mit konventionellen Herzmittel ist mÖglich.