Abstract
Auf die Berufswahl als Auslesefaktor bei der Bildung von Berufskollektiven wurde von uns schon wiederholt hingewiesen, insbesondere auf die Tatsache, dass die kleinsten und schwächsten Jungen und Mädchen und gleichzeitig diejenigen mit den schlechtesten Schulleistungen in die Berufe «zweiter Wahl» einmünden, welche die höchsten Anforderungen an körperliche Leistungsfähigkeit und gesundheitliche Standfestigkeit stellen. Diese gesundheitliche Standfestigkeit bezieht sich ganz besonders auf Arbeitsplätze mit Gefährdung des Atemapparates. Hierfür werden Beispiele gezeigt. Die Ärzte, die ein Kind bei der Berufsf indung beraten sollen, müssen aber auch etwas über den Wandel der Arbeitsplätze wissen. Grob gesundheitsgefährdende Staubarbeitsplätze verschwinden, dagegen tauchen Allergene an Arbeitsplätzen auf, die bisher als harmlos galten, z.B. Zwei-Komponenten-Giessharz bei Modellschlossern, Stahl- und Eisenkonstrukteuren, Schreinern und Marmorverlegern. Zahlreiche weitere Irritantien und Allergene, die nur teilweise aus der allgemeinen Luftverunreinigung der Öffentlichkeit bekannt sind, tragen dazu bei, das gesundheitliche Risiko am Arbeitsplatz in vielen Fallen neu zu überdenken und einzuschätzen.