Abstract
Bei 63 Versuchspersonen (je ein Drittel Asthmatiker, psychogen Atemgestörte und lungengesunde Kontrollpersonen) wurde mit Hilfe eines bronchokonstriktiven Stimulus Dyspnoe erzeugt. In einer Serie von Atemtests (Bestimmung des Bronchialwiderstandes im Ganzkörperplethysmographen, der Vitalkapazität und des Erst-Sekunden-Wertes im Spirometer und der Atemanhaltezeit) wurden Ruhe- und Belastungswerte gemessen. Zugleich wurde die relative Abweichung der Selbstbewertung der Atemnot von den Atemtests bestimmt. Drei Arbeitshypothesen konnten bestätigt werden: Die psychologisch fundierte Voraussage, in welchem Grade die Versuchsperson ihre Atemnot (falsch oder richtig) einzuschätzen vermag, stand in signifikantem Zusammenhang zum Messergebnis (r = 0.68 p < 0.001). 1. Die drei Vergleichsgruppen unterschieden sich sowohl hinsichtlich Lungenfunktionstests wie auch hinsichtlich psychischer Beurteilung und Selbstbewertung der Atemnot signifikant. 2. Der Vergleich von Lungenfunktionstests mit Selbstbewertung bestätigte in signifikanter Weise, dass die Bronchialwiderstandsbestimmung von subjektiver Beeinflussung relativ am freiesten ist, gefolgt vom Tiffeneau-Test, Vitalkapazitäts-Bestimmung und Atemanhaltetest, wobei die beiden letzten der subjektiven Steuerung deutlich ausgesetzt war en.3. Die Ergebnisse bestätigen die Bedeutung psychischer Faktoren bei der Auslösung, Selbstbewertung und Verarbeitung von Dyspnoe.