Abstract
Die Dokumentation der Ergebnisse einer Cochlea-Implantat (CI)-Versorgung ist Bestandteil der postoperativen Rehabilitation mit Hör-Sprach-Therapie und Kontrolluntersuchungen. In der vorliegenden Arbeit werden die audiometrischen und logopädischen Testergebnisse von vierzehn CI-Patienten sowie ihre kommunikativ-pragmatische Kompetenz dargestellt. Das Alter der Erwachsenen lag zwischen 53 und 68 Jahren (Mittelwert 61 Jahre), das der Kinder zwischen 9 und 16 Jahren (Mittelwert 11 Jahre 8 Monate). Die Patienten wurden postoperativ mehrfach je nach Alter und aktuellem Stand der Rehabilitation mit dem Mainzer Kindersprachtest I bis III, dem Göttinger Kindersprachverständnistest 1 und 2 und/oder dem Freiburger Sprachverständnistest (Zahlen, Einsilber) untersucht. Zusätzlich wurden Differenzierungstests zur Bestimmung der Unterscheidungsfähigkeit von Logatomen und zur Zeitauflösung durchgeführt. Bei Überprüfungen der sprachlichen und kommunikativen Leistungen der Patienten wurden die sprachsystematischen und kommunikativ-pragmatischen Fähigkeiten der Patienten bestimmt. Die aktuellen Ergebnisse streuen interindividuell stark. Die sprachaudiometrischen Daten liegen zwischen 40% Wortverständnis im Mainzer Kindersprachtest II und 90% Einsilberverständnis im Göttinger Kindersprachverständnistest 2 bei den Kindern und zwischen 35 und 85% Einsilberverständnis bei den Erwachsenen. Die Logatome /da/ und /di/ werden von 77% der Patienten als unterschiedlich wahrgenommen. Die Zeitauflösung, ausgedrückt als Unterscheidbarkeit zweier Lücken im Rauschen, beträgt für 85% der Patienten mehr als 20 ms. Die in den Sprachuntersuchungen erhobenen Daten ergeben bei den postlingual ertaubten Patienten durchweg Normalbefunde, bei den prälingual ertaubten Kindern streuen die Ergebnisse stark. Die kommunikativ-pragmatische Kompetenz hat sich bei allen Patienten im Verlaufe der Rehabilitation nach Cochlea-Implantation teilweise erheblich verbessert.