Abstract
Fragestellung: Zur Behandlung der Epistaxis bei M. Osler-Weber-Rendu existiert eine Vielzahl von Therapieansätzen, wobei bezüglich der Embolisationsbehandlung bisher nur vergleichsweise wenige Berichte vorliegen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Erfahrungen anhand unserer eigenen Patienten mit M. Osler-Weber-Rendu darzustellen, die in den letzten 10 Jahren interventionell neuroradiologisch behandelt wurden. Patienten: Wir behandelten 7 Patienten mit akuten Blutungen im HNO-Gebiet bei M. Osler-Weber-Rendu durch Embolisation. Methoden: Über einen transfemoralen Zugang wurden nach angiographischer Darstellung in allen Fällen eine endovaskuläre Embolisation mit Polyvinylalkoholpartikeln (Partikelgrösse: 150–1000 μm) und in einem Fall eine zusätzliche Spiralenembolisation durchgeführt. Ergebnisse: Bei 5 Patienten liess sich durch Embolisation mit Polyvinylalkohol die akute Blutung bereits in der ersten Sitzung stillen, in 2 Fällen musste nachembolisiert werden. Bei einer Patientin mit einem atypischen M. Osler-Weber-Rendu, bei der sich 9 Aneurysmen im Bereich der rechten Arteria facialis und eine ausgedehnte arteriolokapilläre Fehlbildung mit langsamem Fluss im Bereich des Zungengrundes zeigten, liessen sich die Aneurysmen durch Spiralenembolisation vollständig, das Zungenangiom zu überwiegenden Teilen ausschalten. Schlussfolgerungen: Die endovaskuläre Embolisation bei M. Osler-Weber-Rendu erwies sich bei unseren Patienten als eine sinnvolle Ergänzung zu den bekannten Therapieverfahren und als eine vergleichsweise wenig belastende Therapie von akuter Epistaxis und Blutungen bei Gefässmalformationen im Carotis-externa-Stromgebiet.