Abstract
In einer retrospektiven Studie wurden 148 Patienten, die von 1993 bis 1996 wegen einer rhinobasalen Fraktur Über einen subkranialen Zugang operiert wurden, hinsichtlich der Beziehung von entzÜndlich bedingten endokraniellen Komplikationen zum Operationszeitpunkt untersucht. Bei 44% der Verletzten war die Rhinobasisfraktur mit einer Mittelgesichtsfraktur kombiniert. Intraoperativ Hess sich in drei Viertel der FÄlle eine DuralÄsion nachweisen. Die operative Versorgung erfolgte bei 71 Patienten am Unfalltag, bei 24 Patienten am 1. Tag nach dem Trauma, bei 28 Patienten am 2.–5. Tag nach dem Trauma, bei 20 Patienten zwischen dem 5. Tag und der 3. Woche nach dem Trauma, bei 5 Patienten ab 3. Monat nach dem Trauma. Schwerste perforierende Gesichtsweichteilverletzungen (n = 18) sowie massive Blutungen aus Nase und Nasenrachen (n = 6) bei bestehender kombinierter Mittelgesichts-Rhinobasis-Fraktur zwangen in 16% der FÄlle zum sofortigen operativen Eingreifen. Eine HÄufung von FrÜhkomplikationen nach rhinobasaler Fraktur war in der Patientengruppe zu verzeichnen, die zwischen dem 5. Tag und der 3. Woche nach dem Trauma definitiv versorgt wurde (FrÜhmeningitis n = 4, beginnende Sepsis n = 3). Bei 5 Patienten, bei denen das Zeitintervall zwischen Unfallereignis und Operation 3 Monate bis 22 Jahre betrug, handelte es sich ausschliesslich um schwere endokranielle Komplikationen (SpÄtmeningitis, Subduralabszess, Frontalhirnabszess, schÜttende Rhinoliquorrhoe, Sinus-cavernosus-Fistel zur Arteria carotis interna). Zusammenfassend kann man sagen, dass die One-stage-Versorgung bei kombinierten Mittelgesichts-Rhinobasis-Frakturen Über einen subkranialen Zugang innerhalb der ersten 48 h die besten Ästhetischen und funtionellen Resultate bietet. Das Risiko einer ent-zÜndlichen endokraniellen Komplikation ist bei FrÜhversorgung ebenfalls als sehr gering einzuschÄtzen.